Triatlon Hrádek nad Nisou | Nass – Kalt – Grau

02.09. | ab 10.30 Uhr: Triatlon Hrádek nad Nisou

http://www.triatlon-hradek.cz/?lang=de

Distanzen: (0,5-20-5)

Startnummer: 102

Ergebnisse: http://www.triatlon-hradek.cz/vysledky/?lang=de

Es regnete, es war kalt, wo war die Bettdecke nochmal???

Es war Sonntag. Es war kurz nach 7 Uhr. Es war Wettkampfstag. In meinem Gesicht konnte man den Schlaf noch ganz deutlich sehen.

Ich schaute aus dem Fenster und fragte mich „WIRKLICH?“. Es war nass, es war kalt und es war „ich drehe mich um und kuschle weiter mit der Decke“-Wetter. Aber meinen ersten Triathlon in 2018 war bei ähnlichen Bedingungen (nur etwas kälter) und ebenfalls in Tschechien. Also warum nicht meine Triathlon-Saison mit diesen Bedingungen abschließen??? Ganz ehrlich, hätte ich nicht im Vorfeld das Shirt und die Socken bei der Anmeldung gleich mit bezahlt, dann hätte ich die Variante „ist das kuschelig“ vorgezogen.

Also kurz nach 8 Uhr die Trainings-Klamotten angezogen und rüber zum Badesee Kristýna gefahren, um meine Startunterlagen abzuholen und mich mit dem Startbereich vertraut zu machen. Da noch alles im Aufbau befand bin ich wieder nach Hause gefahren und gönnte mir weitere 5min mit der Kuscheldecke 😉

Motivation gefunden

So gegen 9.30 Uhr fand ich meine Motivation für die Abschlussveranstaltung, kramte meine Sachen zusammen und radelte zum Wettkampf-Areal rüber. Jetzt waren auch paar Leute mehr da, vorrangig viele bekannte Gesichter aus dem eigenen Verein. Trotzdem musste ich feststellen, wärmer ist es nicht geworden, aber es hatte zumindest aufgehört zu regnen.

Der Check-In war easy. Einfach so in die Wechselzone hereinspaziert und die Sachen in Position gelegt. Fertig. Den Vereinskameradinnen und -kameraden „Hallo“ gesagt, den Streckenplan erneut angesehen, die Füße mal ins Wasser gehalten (eigentlich ganz angenehm) und langsam zum Start gegangen.

Let's do it 

Es war schon ein ziemliches Getümmel. Pünktlich 10.30 Uhr ging es los in Richtung Wasser. Je weiter man sich vom Ufer entfernt hatte, desto kälter wurde das Wasser. Aber spontan zurückschwimmen, einen „Neo“ kaufen und wieder ins Wasser zurück ging ja schlecht, also bin ich weitergeschwommen. Anscheinend war ich auch ziemlich durstig, denn ich nahm unterwegs einen ordentlichen Schlug vom Kristýna-See. Anscheinend kein besonderer Jahrgang, denn mein Körper lehnte jede weitere Flüssigkeitsaufnahme mit heftigem Husten ab. Also den Gourmet in mir weg- und den „SportSpeck“ ausgepackt und weiter gekrault. Irgendwie wollte die Schwimmstrecke nicht so richtig enden wollen und wie sich später herausstellte, war diese vermutlich auch 100m länger abgesteckt gewesen. Aber nach 500m darauf pochen, dass man von einem Boot abgeholt und zum Ufer gebracht wird, bestand ja auch nicht ;-( Dann störte mich auf den letzten Metern im Wasser ein weiterer Teilnehmer. Wir mussten leicht Diagonal zum Ausstieg schwimmen, eigentlich. Er meinte jedoch mehr die Gerade zu bevorzugen und zu meinem Leidwesen konnte ich mich von ihm nicht so richtig absetzen. Es gab die eine oder andere Berührung, aber ich habe zumindest im Kampf um die Richtung gewonnen, die Platzierung beim Wasserausstieg jedoch verloren ;-(

Wechselzone (WZ), da warst Du ja endlich. Wechsel dauerte etwas länger, denn die Mimose musste sich zusätzlich zum Laufshirt noch eine Jacke anziehen. Aber dann hatte ich es endlich, verließ die WZ und ging auf die Radstreckke. Persönlich war ich zufrieden, musste jedoch einige an mir vorbei ziehen lassen, aber ansonsten lief es ganz gut. Im Vorfeld ging ich von einer flacheren und einfacheren Strecke aus, habe mich wohl ein wenig geirrt. Es ging relativ zeitig in den Wald hinein. Zuerst eine langgezogene und flache Passage, die langsam an Profil zunahm. Dann das Weißbachtal entlang, kurz rechts abgebogen und einen knackigen Anstieg in Richtung (Luftlinie) Lückendorf hoch. Den weiteren Verlauf dokumentierte meine Uhr. Nachteile hatte ich vorallem  bei den Bergaufpassagene, aber sobald es wieder bergabwärts  ging, konnte ich die Erdanziehung für mich nutzen 😉 Wenige Kilometer vor der WZ gab es noch kleine Highlights in Form eines Singletrails und im Strandbadbereich durch das Erklimmen einer vielleicht 3m hohen und langezogenen Bodenerhöhung. Danach ging es über die Brücke hinein in die WZ, MTB-Schuhe aus- und Laufschuhe angezogen.

Erfreulicherweise kam ich mit der Laufstrecke richtig gut zurecht. Das Wetter hat gepasst, das Profil der Laufstrecke sagte mir zu und konditionell war ich auch noch nicht am Ende. Nach dem Wechsel fand ich recht schnell meinen Rhythmus und zählte die Kilometer herunter. Idylisch toll waren die holzbeplankten Wege; ich mochte diese überhaupt nicht, denn durch die Nässe waren die Bretter von einer schlierigen Schicht überzogen, so dass ich lieber neben der Strecke im Gestrüb gelaufen bin. Der Wendepunkt war in Gestalt einer jungen Dame mit Kind. Der Rückweg wurde mit einem kurzen Tanz und einer zweifachen Drehung eingeläutet. Als kleines Dankeschön (aber vorallem als Nachweis des Passieren des Wechselpunktes) erhielt ich von dem kleinen Mädchen ein Reflexionsband. Rückzugs ging es an der Neiße und am Strandbad entlang. Elegant die Heuballen vor dem Ziel überwunden und mit der O-See Flagge in den Händen das Rennen glücklich  und  erfolgreich beendet.

Fazit

Es war ein sehr schöner Wettkampf, Rad- und Laufstrecke gefielen mir sehr gut. Gerne hätte ich ein paar Grad am Tag der O-SEE Challenge von der Temperatur her an diesem Tag gewünscht 😉 Zukünftig muss ich den Einsatz der Energie-Gels hinterfragen, denn dieses Mal habe ich mich bewusst dagegen entschieden und siehe da, es traten keine Mangelerscheinungen auf.

Ein erfolgreicher Abschluss der Wettkampfsaison und gut, dass ich mich von der Kuscheldecke losreißen konnte 😉