Schwimmseminar Kraultechnik | Auf die Körperspannung kommt es an

01.12. | ab 08.45 Uhr: Kraulschwimmen im Triathlon

mehlhorn – personal training & gesundheitsmanagement
Reiner Mehlhorn
www.reiner-mehlhorn.de
info@reiner-mehlhorn.de

Vorab

Gleich zum Anfang bitte ich Euch um Verständnis, denn ich werde Euch nicht alles im Detail beschreiben. Reiner sowie alle anderen Trainer stecken viel Herzblut in ihre Arbeit. So sehe ich es als selbstverständlich an, dass deren Know-how auch deren Know-how bleibt. Außerdem möchte ich nicht mit „Stiller Post“ falsches Wissen vermitteln.

Dafür berichte ich Euch lieber darüber, was mir das Seminar gebracht hatte und wie wichtig es ist, einen Menschen mit entsprechender Erfahrung um Rat zu fragen oder dessen Seminar u. a. zu besuchen.

Aufwärmen und Einschwimmen

Wie bei jeder Sportart steht die Erwärmung an erster Stelle. Beim Laufen war dies mir ohnehin schon klar, aber vor dem Schwimmen? Ist nicht schon das Einschwimmen an sich die „Erwärmung“??? Nein! Wie beim Laufen werden die Muskelpartien in Gang gebracht, die dann später zum Einsatz kommen. Dies hatte ich beim Schwimmen bisher noch nie vorher gemacht. Bei den ersten Übungen spürte ich schon bereits die vorhandene Verspannungen, die sich durch zweieinhalb Stunden Autofahrt einschlichen und leicht gefügiger gemacht worden sind.

Erst danach ging es ins Wasser zum lockeren Einschwimmen über 4x 25m.

Merke:  Muskeln und Gelenke durch Aufwärmübungen auf „Betriebstemperatur“ bringen.

Videoanalyse

Ich hatte meine Action Cam natürlich mit dabei und Reiner im Vorfeld gefragt, ob ich diese verwenden kann. Beim Aufstellen der Kamera fragte ich sicherheitshalber nach, ob die Position der Kamera (außerhalb des Beckens) so in Ordnung wäre. Die Kamera unter Wasser hätte stellen zu können, machte für mich zu diesem Zeitpunkt gar keinen Sinn. Inzwischen weiß ich es besser 😉

Jetzt durfte jeder aus unserer sechsköpfigen Gruppe nacheinander die 25m-Bahn in seinem gewohnten Kraulstil abschwimmen. Vollständig auf der anderen Seite angekommen, traten wir nacheinander schon die „Rückreise“ an. Wir sind ja schließlich nicht zum Sightseeing auf die andere Seite geschwommen 😉

Bei der ersten Runde war die Frontalansicht die gefragte Schokoladenseite. Die zweite Runde galt dem verrenkten Ägypter („Aspektive“).

Wenn Du das kannst, dann kannst Du richtig kraulen (Kopf blickt Richtung Boden, Körper dreht sich zur Seite des Armschlags, Beine bleiben geschlossen, Füße gestreckt, Körper bleibt gerade → Körperspannung). Vergleicht es mal mit altägyptischer Malerei. Also ich finde meinen Vergleich gar nicht mal so schlecht.

Übungen Teil 1

Es standen die ersten Übungen an. „In der Regel werden mehrere 50 Meter-Serien mit verschiedenen Übungen geschwommen, wobei sich beispielsweise 25 Meter Technikübung mit 25 Meter Gesamtlage abwechseln. Die verschiedenen Übungen haben das Ziel bestimmte Teilaspekte der Gesamttechnik bewusst zu machen und zu verbessern.“ (Vgl. Aufbau eines Schwimmtrainings: Sinnvoll und effektiv, Stand: 04.12.2018)

Dabei besteht das Kraulen aus folgenden Teilelementen:

  • Wasserlage (Körperspannung);
  • Beinbewegung und -position;
  • Armbewegung (Zug- und Druckphase);
  • Atmung.

Diese Elemente lassen sich gezielt trainieren. Vergleiche nachfolgende Links:

Und dann waren die ersten 90 Minuten und 1,9 Kilometer schon leider vorbei. Viel Praxis, aber wie schwimmt man nun eigentlich ökonomisch??? Zeit für die Theorie.

Theorie

Ganz, ganz viele Fragen:

  • Schwimmt man mit gespreizten Fingern, geschlossener Hand oder formt man die Hand zu einer Schaufel???
  • Atme ich durch den Mund oder durch die Nase aus; über oder unter Wasser?
  • Wie erfolgt die Atmung?
  • Wie ist die Wasserlage/Körperspannung?
  • Wie kann ich eine Selbstkontrolle meiner Bewegungen durchführen?
  • Wie ist die Armhaltung? Wann muss der Arm wo sein und in welcher Stellung?
  • Was bedeutet ökonomisch Schwimmen?
  • Wie sollte trainiert werden?
  • Kraft und Ausdauer vor Technik, ja/nein?
  • Welche Hilfsmittel machen Sinn?

Und die wurden alle beantwortet!

Auswertung

Will ich da wirklich hinsehen??? Natürlich, sonst kann ich meine Fehler ja nicht abstellen.

Mein Vorteil als „Seelöwe“ ist, dass ich meine Beine aus der Frontalansicht locker in meinem Wasserschatten verstecken kann 😉 Jedoch sieht dies ganz anders aus, wenn man zur Seitenansicht wechselt ;-(

Aber was sieht man nun genau oder auf was sollte man achten???

In der Frontalansicht können folgende Merkmale kontrolliert werden:

  • Armhaltung und -bewegung in der Unterwasserphase;
  • Ausgleichsbewegungen im Beinschlag für den Gleichgewichtsverlust;
  • Kopfhaltung;
  • Beinbewegung/Wasserschatten.

In der Seitenansicht können folgende Merkmale kontrolliert werden:

  • Wasserlage und Körperspannung;
  • Beinbewegung/Wasserschatten;
  • Körperdrehung?
  • Armhaltung und -bewegung in der Unterwasserphase;
  • Zug- und Druckphase.

Wie soll’s auch anders sein, auch ich habe meine Fehler. Diese wurden anhand der Videoanalyse kurz besprochen und wie ich diese abstellen kann.

Übungen Teil 2 und Ausschwimmen

Der Übungsteil 2 bestand aus der Umsetzung verschiedener Techniken zur Behebung individueller Fehler. Vordergründig waren es Übungen zur Vermittlung von Bewegungsabläufen mit Körpergefühl. So zum Beispiel Übungen für die Armstellung oberhalb der Wasserlinie, Kombination aus Schwimmstilen oder gezielte Übungen zum Spüren der/des Druckfläche/-punktes in der Unterwasserphase der Armbewegung.

Es gibt eine Reihe von Übungen, die Euch der Reiner ganz bestimmt in einem seiner Seminare verrät 😉

Fazit

Am Ende war die Zeit leider viel zu schnell vorbei, obwohl auf meiner Uhr eine Distanz von knappen 3,3km standen.

Gleich zu Beginn zeichneten sich Unterschiede zwischen Schwimmseminar und wöchentliches Training ab. Donnerstags habe ich ca. 2 Stunden zur Verfügung (Sporttarif des Stadtbades), um mein Training zu absolvieren. Dies sah sehr monoton aus und ich legte den Fokus auch völlig falsch. Auch habe ich die Action Cam gänzlich falsch positioniert. Unter Wasser spielt die Musik und da herrschen auch andere Spielregeln.

Ich kann Euch nur empfehlen, solch ein Seminar zu besuchen. Findet zusammen mit Reiner heraus, wo Eure Schwächen liegen und trainiert diese gezielt ab. Denn wie hieß es: „Kraft vergeht, Technik bleibt.“

Euer SportSpeck