Der Eigenbrötler
Ich bin nur bedingt teamfähig, weshalb Triathlon als Sportart mir sehr entgegen kommt. Ich bin Hobby- und Freizeitsportler und Spaß steht für mich an erster Stelle. Egal ob Training, Breitensport oder Wettkampf, ich möchte selbst und ohne Kompromisse entscheiden …
- ob ich heute „mimimi“ oder vielleicht „das schaffst Du“ bin;
- ob ich mir 5min mehr Zeit lasse oder durchziehe;
- ob ich in Gedanken versunken bin oder stundenlang an nichts denke und den Moment genieße.
Kurz gesagt, ich bin frei von jeglichen Zwängen, kann meinem Körper zuhören und finde zu mir selbst.
Die Cliquen
Viele meiner Bekanntschaften sind aus atypischen Sportgemeinschaften entstanden. Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt, was atypische Sportgemeinschaften sind! Geht man nach meiner Anatomie, dann bin ich ein Mann. Demzufolge sind Bikram Yoga, BBP, Nordic Walking uvm. für viele Männer eine atypische Sportart. Vertanden?! Hier die Auflösung; letztendlich geht es ums Kräftemessen und bei diesen Sportarten geht es darum eben nicht. Es gilt nicht der Erste, der Schnellste oder der Beste zu sein; sich fit zu halten und sich gut zu fühlen, darum geht es und nicht ums Posen.
Viele mit Übergewicht machen sich Gedanken darüber, was andere Menschen über sie denken und genieren sich daher sich einer Gruppe anzuschließen. Ich mache mir keine Gedanken. Kam Euch in den Sinn, dass Äußerlichkeiten für die „Anderen“ egal sein können?!
Ich habe zwei Probleme: (1) Mein Körper will aerodynamisch geformt sein und (2) bin ich ein sehr bodenständiger Mensch mit dem nötigen an Extra, so dass ich den Boden unter den Füßen auch nie verlieren werde. Und ich bin dankbar dafür, dass ich in einer so tollen Triathlon-Clique bin. Wie auch bei den Teilnehmern der zwei BBP-Kurse, man(n) wird akzeptiert und fühlt sich wie in einer großen Familie. Das Schöne dabei ist, egal wie anstrengend es ist, am Ende gewinnt immer das Lächeln im Gesicht.
Vereine
Von meiner Grundnatur bin ich erst einmal ein Eigenbrötler, aber so ein Verein hat auch seine Vorteile. Man trifft neue Leute, es entstehen Cliquen, es gibt feste Trainingszeiten. Ein Verein lebt davon, wie sich jeder einbringen kann und will. Ich war positiv überrascht, wie ich im Training sowie im Wettkampf von Top-Sportlern aus dem Verein angespornt und motiviert worden bin.
Schwer ist dies aber für Menschen wie mich, die immer was zu meckern haben und ihr eigenes Ding durchziehen wollen. Wo zieht man die Grenzen?! Ab welchem Zeitpunkt ist auf einmal interessant, was man Privat macht oder sich organisiert und niemanden was davon erzählt. Muss man sich jetzt rechtfertigen? Was ich als traurig empfinde ist, dass einige Menschen auf sich schließen und denken, dass man denen etwas Böses tun will. Aber kann es auch sein, dass man sich etwas Gutes tun will und sich selbst darum kümmert ohne jemand anderes Böses zu wollen?!
Für mich fällt es sehr schwer, mich irgendwo einzuordnen. Sucht einfach mal auf den Internetseiten von Vereinen nach Speckies, so wie ich es einer bin. Viel Glück. Jeder will besser sein als der Andere. Für meinen Blog habe ich viele Vereinsseiten und Triathlonseiten besucht, aber thematisch holt niemand Leute wie mich ab. Ganz ehrlich, die meisten Internetseiten schrecken mich ab, denn es geht nur noch um schneller, höher, weiter. Einerseits richtig, aber der Hobbysportler, der nie einen Podestplatz erreichen wird, kommt viel zu kurz. Auf welcher Internetseite liest man denn über den Finisher, der sich als Letzter durch Ziel gequält hatte??? Positiv finde ich Veranstaltungen, bei dem der Erstplatzierte dem Letztplatzierten noch die Finisher-Medaillie um den Hals hängt, das ist Anerkennung und Respekt!
Fazit
Jeder Mensch ist anders, aber probiert auch mal was Neues aus. Will man Spaß haben, dann sucht man sich eine passende Clique; will man zu festen Zeiten und ausgewogen trainieren, dann ist man im Verein ganz gut aufgehoben. Und will man individuell trainieren und ein Körpergefühl aufbauen, dann spricht nichts gegen Stunden mit sich alleine; aber mir bitte keine Bilder zuschicken 😉
Euer SportSpeck